Die Wurzeln der Standardarbeit reichen weit zurück:
Diese Meilensteine zeigen, dass Standardarbeit nicht nur eine Methode, sondern eine Grundvoraussetzung für industrielle Effizienz ist. Besonders das TWI-Programm spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung moderner Produktionsstandards und wird bis heute in Lean-Organisationen angewendet.
Standardarbeit hat eine zentrale Funktion: Sie definiert den optimalen Ablauf einer Tätigkeit und schafft so die Basis für nachhaltige Verbesserung. Die Vorteile sind vielfältig:
Durch diese Vorteile wird Standardarbeit zum strategischen Werkzeug für Unternehmen.
Standardarbeit ist eine Methode, mit der Teams effektive und effiziente Abläufe entwickeln. Sie basiert auf drei Kernprinzipien:
1. Wiederholbare Arbeitsabläufe: Jeder Prozess wird standardisiert und kann konstant wiederholt werden.
2. Taktzeit: Die Zeit, in der ein Produkt oder eine Dienstleistung bereitgestellt werden muss, um den Kundenbedarf zu decken.
3. Standard Work in Progress (WIP): Die minimale Menge an Material, die im Prozess gehalten wird, um Engpässe zu vermeiden.
Die drei Elemente standardisierter Arbeit
Diese Elemente bilden die Grundlage für eine stabile Produktion und ermöglichen Kaizen.
Die Einführung von Standardarbeit erfolgt in mehreren Schritten:
1. Datenaufnahme: Erfassung der aktuellen Abläufe durch Beobachtung.
2. Videoanalyse: Aufzeichnung und Analyse der Bewegungen von Mitarbeitern zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen.
3. Erstellung von Dokumenten:
4. Schulung der Mitarbeiter: Einführung der Standardarbeit und Training.
5. Anwendung und Feedback: Kontinuierliche Anpassung und Verbesserung.
6. Integration am Arbeitsplatz: Verankerung der Standards in den täglichen Arbeitsabläufen
Das Kapazitätsblatt
Ein wesentlicher Bestandteil der Standardarbeit ist die Videoanalyse. Sie hilft, wertschöpfende und nicht-wertschöpfende Tätigkeiten zu identifizieren:
Durch die Videoanalyse können Unternehmen gezielt Massnahmen zur Effizienzsteigerung ableiten.
Standardarbeit ist keine starre Methode, sondern ein dynamisches Konzept, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ein wichtiges Werkzeug hierbei ist das Yamazumi-Diagramm, das zeigt, wie Arbeitszeit, Mitarbeiter und Kundentakt zusammenhängen.
Kaizen – mit neuen Ansätzen hin zum Guten
Durch die regelmässige Analyse und Anpassung der Standardarbeit werden folgende Ziele erreicht:
Dadurch entsteht eine Kultur der kontinuierlichen Entwicklung von neuen Ansätzen hin zum Besseren, in der Standards nicht als Einschränkung, sondern als Basis für Innovation und Effizienz verstanden werden.
Standardarbeit ist ein essenzielles Instrument für Unternehmen, die ihre Prozesse stabilisieren, Qualität sichern und Kosten senken wollen. Sie bietet sowohl Mitarbeitern als auch Führungskräften klare Strukturen, fördert die kontinuierliche Verbesserung und schafft die Grundlage für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit.
Durch die systematische Anwendung von Standardarbeit können Unternehmen nicht nur ihre Produktivität steigern, sondern auch eine Kultur des Lernens und der Innovation etablieren. In einer sich schnell verändernden Welt ist dies ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg.
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