Über ein bis zwei Wochen durchgeführte Funktionsanalysen mit Störungsmatrix in verschiedenen Unternehmen haben ergeben, dass gerade an Büroarbeitsplätzen (Entwicklung, Verkauf, Einkauf, Produktmanagement, etc.) sehr viele Tätigkeiten geprägt sind von Unterbrechungen. Sehr oft arbeiten die Mitarbeitenden kaum länger als 10-15 Minuten ohne Unterbrechung. Dies hat mitunter folgende Ursachen:
Werden diese Störungen einmal detailliert ausgewertet, stellen wir oft fest, dass diese häufig aus dem direkten Arbeitsumfeld erfolgen. So zum Beispiel:
Gerade bei kleinen Unterbrechungen fehlt oft das Bewusstsein, wie schädlich diese auf unsere Effizienz sind.
Ich höre auch oft, dass wichtige Arbeiten (gibt es auch andere?) jeweils früh morgens oder an einem Samstagvormittag erledigt werden. Zu diesem Zeitpunkt haben viele noch «störungsfreie» Zeit, um in Ruhe etwas abzuarbeiten. Genaue diese Zeiträume sollten wir uns aber von Montag bis Freitag zwischen 08:00 und 17:00 Uhr einrichten, um an unseren Kerntätigkeiten konzentriert dranzubleiben.
Störungsfreie Zeit muss organisiert werden. Es geht nicht, dass ich einfach das Schild an die Bürotüre hänge mit «Bitte nicht stören» oder das Telefon einfach nicht mehr abnehme, denn dies führt nur zu schlechter Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen und Bürokollegen.
Vielversprechendere Ansätze sind darum zum Beispiel:
Wenn ich in Unternehmen darüber diskutiere, dass Unterbrechungen unserer Effizienz schaden, sind praktisch alle damit einverstanden und sehen das auch so. Ich werde dann oft gefragt, wie viele Unterbrechungen dann «gut» seien und was angestrebt werden soll. Diese nicht einfache Frage beantworte ich jeweils so: «Die Hälfte von heute ist gut». Wichtig ist nicht die genaue Zahl, sondern die Tatsache, dass man dagegen etwas unternimmt und am besten gleich heute damit beginnt.
Ich hoffe, Sie haben diesen Blogbeitrag ohne Unterbrechung zu Ende gelesen und können sich jetzt der nächsten unterbrechungsfreien Arbeit widmen.
Ich bin gespannt, wie Sie mit dem Thema Unterbrechungen umgehen und erwarte gerne Ihre Reaktion zum Thema in diesem Blog.
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