David Moser
03.05.2016 / 3 Minuten Lesezeit

Be­trei­ben Sie ein voll­ständiges Shop­floor Ma­nage­ment?

Wahres Shopfloor Management ist viel mehr als nur die tägliche Kurzbesprechung vor dem Shopfloor Board.

Viele Unternehmen haben inzwischen Shopfloor Management (SFM) eingeführt, weil sie erkannt haben, dass SFM ein wertvolles Führungsinstrument ist. Der Grad der Einführung variiert allerdings stark von Unternehmen zu Unternehmen.

Die meisten Firmen haben ein oder mehrere Shopfloor Boards definiert, auf dem die als relevant betrachteten Kennzahlen für den entsprechenden Bereich dargestellt werden. Die Führungskräfte treffen sich in der Regel täglich vor dem Board und besprechen die Zahlen und Vorkommnisse vom Vortag. Das ist sicher ein erster wichtiger und notwendiger Schritt, um Transparenz über die tagesaktuelle Situation zu erhalten.

Bleibt es dabei, kann allerdings noch nicht von Shopfloor Management gesprochen werden, sondern eher von Shopfloor Boarding. Zu einem guten Shopfloor Management gehört auch das Go & See & Ask. Die am Board erkannten Abweichungen, werden in der entsprechenden Abteilung vor Ort mit eigenen Augen angeschaut. Das benötigt Zeit. Wenn in einem mehrstufigen Shopfloor Management die einzelnen Stufen im Viertel- oder Halbstundentakt folgen, fehlt diese Zeit. In diesem Fall werden die Erkenntnisse aus der untersten Stufe mehr oder weniger stark gefiltert an die höheren Stufen weitergegeben, aber die Informationen beruhen ausschliesslich auf «Hörensagen», ohne dass man sich selber ein Bild von den Fakten machen konnte. Die Erfahrung aus der Lean Beratung zeigt, dass Go & See & Ask häufig nicht oder nur in viel zu geringem Umfang durchgeführt wird.

Aber auch das ist noch nicht alles. Zu einem vollständigen Shopfloor Management gehört zwingend auch ein systematischer Problemlösungsprozess, um die am Board erkannten und vor Ort verifizierten Abweichungen vom Soll-Zustand auch nachhaltig beheben zu können. Fehlt der Problemlösungsprozess, werden die gleichen Probleme immer wieder auftreten. Ausser Transparenz hat man nichts gewonnen, die Verbesserungen werden ausbleiben. Dieser Problemlösungsprozess kann aus einer einfachen Massnahme bestehen oder aus einem umfangreichen A3-Report-Prozess, der zum Beispiel bei Qualitätsproblemen eingesetzt wird.

Shopfloor Leadership geht noch viel weiter als Shopfloor Management. Aber darüber mehr in einem späteren Beitrag in diesem Blog.

Wie sieht das Shopfloor Management bei Ihrem Unternehmen aus? Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare.

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