Es gibt unterschiedliche Verbesserungsplattformen, welche in Unternehmen zur Verfügung stehen. Die wesentlichen vier Plattformen sind:
Wie Sie aus obenstehender Kurzbeschreibung entnehmen, ist der Mitarbeiter-KVP dafür da, kleinere Verbesserungen, welche die Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit erkennen können, umzusetzen. Es geht bei diesen Verbesserungen um ganz alltägliche Dinge, welche mit kleineren und manchmal auch grösseren Ideen umgesetzt werden können.
Bei Workshops und Projekten geht es darum, mittlere und grössere Probleme in einem Team anzugehen. Beim Shopfloor Management ist der Auslöser für die Verbesserung die Abweichung von einem Ziel, was uns zwingt, den entsprechenden Problemlösungsprozess fokussiert auf diese Abweichung anzuwenden. Wir können auch sagen, dass der Mitarbeiter-KVP von vielen kleinen Ideen lebt, welche oft per Zufall von Mitarbeitern erkannt und dann rasch umgesetzt werden. Ich kenne Unternehmen, welche pro Jahr mehrere tausend Verbesserungen umsetzen und das mit einigen wenigen hundert Mitarbeitern.
Der Mitarbeiter-KVP soll darum so organisiert sein, dass Ideen über den «kleinen Dienstweg» eingebracht werden können. Das heisst, es soll jeder Mitarbeiter mit ganz wenig Aufwand seinen Verbesserungsvorschlag beschreiben und diesen an einem Board in der Abteilung sichtbar einreichen können. Wöchentlich werden innerhalb der Abteilung diese Vorschläge geprüft und wenn sinnvoll eine verantwortliche Person bestimmt, welche für eine schnelle Umsetzung sorgt.
Der Mitarbeiter-KVP basiert also aus vielen kleinen Ideen, welche möglichst alle Mitarbeiter während ihrer täglichen Arbeit haben. Das heisst auch, diese Ideen werden während der Arbeitszeit entwickelt und diese ist ja bekanntlich über den Lohn bereits bezahlt. Es wird also nicht erwartet, dass die Mitarbeiter in ihrer Freizeit Optimierungen überlegen und diese dann zur Arbeit mitbringen.
Wenn trotzdem honoriert wird, dann sollte man sich an folgende Punkte halten:
Was aber nie vergessen werden darf: Die Ideen sind von den Vorgesetzten entsprechend wertzuschätzen, den Mitarbeitern soll für gute Vorschläge gedankt und die erfolgreiche Umsetzung soll zelebriert werden.
Wichtig ist auch zu erkennen, dass bei mehreren hundert Vorschlägen pro Jahr durchaus der eine oder andere Verbesserungsvorschlag «nichts wert» ist. Wenn Sie aber nun versuchen, diese «Nieten» auszufiltern, führt das oft dazu, dass auch gute Vorschläge nicht mehr eingebracht werden. Die Masse an Vorschlägen bringt also durchaus eine hohe Trefferquote und den entsprechenden Erfolg.
Ein anderes Thema ist sicher auch die Erfolgsmessung der eingebrachten Vorschläge. Zu diesem Thema möchte ich Ihnen eine kleine Anekdote aus meinen Anfängen mit Lean Management weitergeben. 2004 hatte ich die Gelegenheit in Japan auf einer Lean-Reise den CEO des Sensorherstellers Yamatake zu treffen. Im Rahmen eines Workshops hatten wir ihn gefragt, wie die Firma den Erfolg der Mitarbeiterverbesserungen ihrer 7000 Angestellten messen würde. Der CEO hat uns zuerst ungläubig angeschaut und so getan, als würde er uns nicht verstehen. Wir haben die Frage wiederholt und er hat immer noch ungläubig zu uns geschaut. Nach einer weiteren Wiederholung der Frage hat er geantwortet: «Wissen Sie, was dieses Messen ist? – Verschwendung! Setzen Sie Ihre Zeit lieber für weitere Verbesserungen ein, anstatt zu messen, was all die kleinen Verbesserungen gebracht haben.» Anschliessend ergänzte er: «Noch schlimmer wird es ja dann noch, wenn Sie feststellen, dass eine Idee einmal nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Dann diskutieren Sie nachher noch stundenlang darüber, warum es nichts gebracht hat – alles reine Verschwendung!»
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung von vielen kleinen Verbesserungen – ohne Messung und höchstens mit geringer Honorierung, dafür mit viel Wertschätzung.
Was sind Ihre Erfahrungen mit dem Mitarbeiter-KVP? Ich bin gespannt auf Ihre Reaktion in diesem Blog.
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